Auf Reisen
Auf Reisen

oT (Madeira ?)
Filzstift / Papier
32 x 24 cm
Der Blick über die terrassierte Stadt an einer Bucht und einer Hügelkette führt von einer parkähnlichen Grünanlage am Meer zu einem barocken Kirchturm bis hin zu den detailreichen ineinander verschachtelten Bauten. Die Künstlerin hat Fenster, Firste, Balkone und Giebel mit einer kräftig-dunklen Kontur versehen. Auch hat sie sich ihrer Farbpalette für einen südlichen Abend: türkis, gelb, orange, blau und grün ausgiebig bedient. Das Motiv stammt aus der Serie von Arbeiten, die Senta Minzlaff mit allergrößter Wahrscheinlichkeit 1974 in Madeira (Funchal) anfertigte.

oT (Stadt im Süden)
Filzstift / Papier
32 x 39 cm
Die mit farbigen Filzstiften erfasste Ansicht einer Stadt am Meer mit Palmen, einer in Etagen angelegten Uferbefestigung, Flachbauten und rechts und links ein paar Hochhäusern wird von einem hoch aufragenden barocken Kirchturm gekrönt. Den Hintergrund bildet eine steil aufsteigende Hügellandschaft. Es herrscht Sonnenuntergang, der den Himmel türkis-blau, die Hügelzeile rot, das Meer gelb und die Gebäude rot, türkisgrün und gelb aufstrahlen lässt. Das Motiv stammt mit großer Wahrscheinlichkeit aus Madeira (mit der Hauptstadt Funchal), dem Reiseziel der Künstlerin im Jahr 1974. Auf ihren Reisen in den Süden entstanden zahlreiche Stadt- und Landschaftsansichten in Filzstift-technik.

oT (Balearen-Landschaft)
Mischtechnik / Papier
34 x 24 cm
Das Bild zeigt eine balearische Landschaft mit einer weiß verputzten Finka und ein paar Hütten. Im Hintergrund türmt sich eine grün-blaue Gebirgskette, im Vordergrund branden lila-blaue Wellen auf grau-blaue Felsformationen. Die geschichtete türkis-blau-graue Landschaft kontrastiert mit dem lila-blauen Himmel. Das energiegeladene im lebhaften Pinselstrich erfasste Motiv lässt einen spektakulären Gewitter- und Regentag auf Mallorca annehmen, den die Künstlerin auf einer ihrer Studienreisen erlebt und festgehalten hat.

oT (Dachterrasse am Meer)
Mischtechnik / Papier
38 x 28 cm
Das Motiv leitet den Blick über eine weite Mallorqinische Meeresbucht mit einer Gebirgskette am äußersten Ende. Es handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit um die Bucht von Alcudia. Im Vordergrund sind ein Dach und eine Terrasse zu sehen, die wohl zur Unterkunft der Malerin gehörten. Weiter unterhalb Richtung Meer befinden sich ein paar einfache Hütten. Das weiß verputzte Hotelgebäude, das Gelb-Grün der Vegetation und das tiefe Blau des Mittelmeeres beherrschen die mediterrane Landschaftansicht, die auf einer der Mallorca-Reisen der Künstlerin entstanden ist.

Mallorca 1961
Gouache / Papier
45 x 35 cm
Das signierte, datierte und mit Titel versehene Blatt zeigt zwei Kinder am Strand vor einer Mauer, hinter der sich eine üppige Vegetation und zwei Hütten befinden. Die kräftige Farbgebung eint ein tiefes Blau, etwas Grün und ein strahlendes Gelb mit Orange, um das Licht und die Wärme eines mediterranen Sonnentags einzufangen. Im Unterschied zu anderen, späteren Arbeiten, ist die Formauffassung vereinfacht und in die Fläche gerückt.

Copacabana im Winter
Rio de Janero 1973
Gouache / Papier
71 x 51 cm
Die Ansicht von Copacabana in Rio de Janero reicht über die Bucht, entlang der Hotelhochhäuser an der Avenida Atlântica bis hin zum legendären Zuckerhut in der Ferne. In der Schlangenform im Vordergrund hat die Künstlerin die berühmte, wellenlinienförmige Pflastergestaltung von Copacabana stilisiert. Das in flirrend grau-gelbliches Licht getauchte Panorama mit gelben, orangen und bläulichen Farbstrichen und -tupfern zeigt sich an einem Wintertag in den Tropen. Das Bild ist Teil der brasilianischen Serie aus dem Jahr 1973.

Brasilia Studentenunruhen 1973
Gouache / Papier
72 x 50 cm
Das Bild zeigt mehrere People of Colour - brasilianischer Herkunft - in einer Straßenschlucht vom Schein einer hohen Straßenleuchte erhellt. Die Figurengruppe, die ein weiß gekleideter junger Mann anführt, zieht sich entlang eines riesigen gelb-orange leuchtenden Gebäudekomplexes. Im Vordergrund herrschen Rot, Schwarz, Weiß, Grau und ein zartes Blau vor, Minzlaffs Farben für Schatten und Abendstunden. Das Motiv, das die Seltenheit eines Bildtitels mitsamt Datierung vorweist, zeigt einen Moment der Brasilianischen Studentenunruhen. Die Künstlerin, die Brasilien 1969 und 1973 bereiste, war Zeugin des historischen Ereig-nisses.

Justicia Brasilia
Mischtechnik / Papier
72 x 50 cm
Das Blatt zeigt die Figur der Justitia vor dem Höchsten Gerichtshof in Brasilia. Die Malerin hat die monumentale Plastik mit den verbundenen Augen in subjektiver Farbigkeit erfasst und lässt sie surreal erscheinen. Ist das Original granitgrau, so wählte Senta Minzlaff grün, gelb und weiß, um das Licht auf dem bearbeiteten Stein in schwungvollen Pinselstrichen einzufangen. Die Arbeit ist auf 1973 zu datieren, dem Jahr der zweiten Brasilienreise der Künstlerin.

oT (Indigene in Brasilien)
Mischtechnik / Papier
72 x 49 cm
Das Gemälde zeigt zwei unbekleidete indigene Kinder vor einer Hügellandschaft mit Palmen und Feuerbäumen. Weit hinten verliert sich die Hügelkette im Sonnendunst. Hier bringt Senta Minzlaff ihre fantastische Farbpalette zum Einsatz. Das Inkarnat der Kinder ist blau, der Boden ist gelb, orange, braun gehalten und die Hügel sind grüngelblich. Spürbar ist die Hitze dieses Tages in Brasilien, das die Malerin 1969 und 1973 bereiste und zu dem sie eine Serie anfertigte.

oT (Stadt im Süden)
Filzstift / Papier
68 x 54 cm
Das Blatt in Filzstifttechnik gibt Einblick in die Straße einer modernen Metropole. Die sich auftürmenden mehrstöckigen Gebäude sind mit energischen Strichen erfasst. Im Vordergrund befinden sich ein paar Passanten, ein behelmter Polizist mit einem Moped, parkende Autos und hohe Straßenlaternen im modernen Stil. Die Künstlerin hat die Stadtansicht in der ihr eigenen reichen Farbpalette gestaltet. Im Hintergrund zeigen sich die gelb-orangenen Gebäude sonnenbestrahlt, im Vordergrund sind die Fassaden in Grün, Orange und Dunkelrot verschattet. Architektur, Licht und Atmosphäre lassen ein Motiv aus Brasilien vermuten, das Senta Minzlaff 1969 und 1973 bereiste.
Reisemotive nehmen im Hauptwerk von Senta Minzlaff einen großen Raum ein. Das Licht des Südens verzauberte die Künstlerin und regte sie dazu an, ihr subjektives Farbempfinden voll zum Ausdruck zu bringen. Ihre Landschaften, Küsten- und Gebirgsansichten sprühen in exotischer Farbigkeit. Expressiv-primitivistisch muten ihre Motive aus Mallorca, Brasilien und Madeira an, bei denen sich Senta Minzlaff unterschiedlicher Techniken: Acryl, Filzstifte und mit Firnis durchsetzter Ölfarbe, bediente. Ihr ausgeprägtes Interesse an Menschen zeigt sich insbesondere in der Brasilienserie (1973), wo die Malerin Personen: rebellierende schwarze Studenten in Rio, Kinder der Ureinwohner im Dschungel u.a. mittels starker, subjektiver Farben und kräftiger Konturen wiedergab.